Es war schon immer mein Traum, einen Mini-PC zu kaufen. Die Vorstellung, dass ein leistungsfähiger Desktop-Computer in die Handfläche passt, hat mich dabei am meisten fasziniert. Die Hersteller haben immer behauptet, sie seien jetzt innovativ und könnten leistungsstarke und produktive Hardware in einem Miniaturgehäuse unterbringen. Aber mit meinem technischen Hintergrund wusste ich, dass es keine Wunder gibt. Wenn mein Desktop-PC über 300 Watt verbraucht (z.B. 115 Watt für den Prozessor und 260 Watt für die Grafikkarte) und der Mini-PC nur insgesamt 15 Watt (Max. TDP - thermal design power) hat, dann ist seine Gesamtleistung mindestens 20 Mal geringer.
Vor zwei Jahren stellte ich eine gewisse Weiterentwicklung bei den Computerkomponenten fest. Nur scheint es noch niemand bemerkt. Die RTX-3000-Serie wurde durch die RTX-4000-Serie ersetzt, die fast doppelt so viel Strom verbraucht und damit auch doppelt so viel Wärme erzeugt. Und moderne Prozessoren sowohl von AMD als auch von Intel haben den Verbrauch in den letzten drei Jahren nicht halbiert, sondern verdreifacht. Ein Desktop-Prozessor mit acht Kernen und einer Wärmeentwicklung von 65 Watt ist heute Standard.
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Mini-PC mit Ryzen 7 7735h und eingebauter Radeon 680M Grafikkarte.
In diesem Artikel spreche ich über einen Mini-PC Minisforum UM773 mit einem Ryzen 7 7735hs Prozessor und einer integrierten Radeon 680M Grafikkarte. Es ist allgemein bekannt, dass AMD in der Lage ist, Prozessoren mit hervorragender integrierter Grafik herzustellen. Schließlich gäbe es sonst die PS4 und das Steam Deck nicht. Seit einigen Jahren ist es möglich, mit den Prozessoren des roten Teams mit minimalen Grafikeinstellungen zu spielen. Und als ich einen winzigen Mini-PC mit 54 Watt Abwärme im Angebot sah, wurde mir klar, dass dieser PC perfekt für die Arbeit sein könnte. Er nimmt nur wenig Platz auf dem Schreibtisch ein, und ein Prozessor mit diesem Verbrauch sollte für die Arbeit im Büro produktiv genug sein. Außerdem war mir klar, dass dieser PC auch zum Spielen geeignet sein würde.
Ich habe keine Fotos vom Karton und vom Auspacken gemacht, da dies keine Werbung für die Produkte des Herstellers ist. Schenken wir also dem Plastikgehäuse des Mini-PCs nicht so viel Aufmerksamkeit und konzentrieren uns auf das Gerät selbst.
Dieser PC hat mich inklusive Lieferung 350 Euro gekostet und ich musste noch 32 GB DDR5 RAM und ein 1 TB M.2 Laufwerk für 80 Euro dazukaufen. Daher schlage ich vor, den Gesamtpreis für ein solches Set auf 500 Euro festzulegen.
Nachdem ich alle Komponenten erhalten hatte, entfernte ich die untere Abdeckung und setzte den Arbeitsspeicher und die SSD in die entsprechenden Steckplätze ein. Nach dem Einschalten des PCs habe ich das BIOS aufgerufen. Von den nützlichen Einstellungen konnte ich nur die Wahl des Wärmepakets (45 und 54 Watt) unterscheiden.
Nach der Installation von Windows erlebte ich eine böse Überraschung. Windows hatte keine Standardtreiber für LAN und Wi-Fi. Nachdem ich die Treiber von der offiziellen Website heruntergeladen, auf einen USB-Stick kopiert und installiert hatte, konnte ich den PC endlich in Betrieb nehmen.
Meine ersten Eindrücke von dem Mini-PC mit Ryzen 7735h und 680m Grafikkarte waren beeindruckend. Obwohl ich misstrauisch war, weil der PC im Vergleich zu einem Standard-PC so winzig ist, lud ich Cinebench 23 Benchmark herunter und ließ ihn laufen. 10 Minuten später hatte ich die Ergebnisse und war nicht nur überrascht, sondern begeistert. Der Prozessor schnitt im Test fast genauso gut ab wie mein Ryzen 5700X zu Hause. Das war nicht nur genug für die Büroarbeit (und für die habe ich ihn gekauft), sondern mehr als genug. Nach 2 Tagen Arbeit konnte ich mein Gefühl bestätigen: Der Mini-PC ist tatsächlich schneller als mein vorheriger Arbeits-PC mit Ryzen 4500 und GTX 1650 Ti. Das Wichtigste ist aber, dass ich jetzt bis zu drei Monitore anschließen kann (die GTX 1650 Ti hat keine Multi-Monitor-Funktion), was ich für meine Arbeit wirklich brauche.
Da ich wusste, dass die Grafikkarte bei einer im Prozessor integrierten Grafikkarte den Arbeitsspeicher belegt, entschied ich mich, nicht am RAM zu sparen. Ich wählte nicht den teuersten, aber auch nicht den billigsten Crucial DDR5 4800 MHz CL40 Arbeitsspeicher. Nachdem ich den Speicher getestet hatte, stellte ich jedoch fest, dass man keinen Unterschied beim Wechsel auf DDR5 spürt, wenn man einen guten DDR4-Speicher eingebaut hat.
Unten findest du Screenshots von DDR5-Tests an meinem Mini-PC auf der Arbeit und DDR4-Tests an meinem PC zu Hause.
Wie man sieht, machen die hohen Timings von DDR5 den Umstieg auf einen neuen Speicherstandard im Vergleich zum alten fast sinnlos. Vielleicht wird sich das in Zukunft ändern, aber nicht jetzt, sondern wahrscheinlich erst in ein oder zwei Jahren.
Nachdem ich zwei volle Wochen mit diesem Mikrocomputer verbracht habe, ist mir aufgefallen, dass ich kaum noch an ihn denke. Er versteckt sich kompakt hinter dem Monitor und arbeitet völlig geräuschlos. Ja, wirklich geräuschlos. Es ist ein Segen hier im Büro. Wir achteten seit jeher auf besonders geräuscharme Technik.
Kann ich auf einem Ryzen 7 7735H mit integrierter Radeon 680m Grafikkarte spielen?
Kurze technische Informationen über die integrierte Grafikkarte: Die AMD Radeon 680M (oder RX 680M) ist eine integrierte Grafikkarte (iGPU) für Notebooks, die in den leistungsstarken Rembrandt (Ryzen 6000 Mobile) APUs zu finden ist. Sie verfügt über alle 12 CUs (Compute Units) mit insgesamt 768 Shadern und basiert auf der aktuellen RDNA 2 Architektur, wie sie auch in der RX 6000M Serie zu finden ist. Die Taktrate variiert je nach CPU-Modell und liegt zum Zeitpunkt der Markteinführung zwischen 2,2 und 2,4 GHz im maximalen Boost-Takt.
Die GPU teilt sich keinen eigenen Grafikspeicher, sondern greift auf den gemeinsamen Hauptspeicher zu, der bis zu LPDDR5 6400 MT/s oder DDR5 4800 MT/s unterstützt. Als erste iGPU bietet die 680M Hardware-Unterstützung für Raytracing, jedoch ist sie in aktuellen Spielen zu langsam, um diese Funktion effektiv nutzen zu können.
Kurze technische Informationen über den Prozessor: Der AMD Ryzen 7 7735HS ist ein leistungsstarker Mobilprozessor, der speziell für große Notebooks, wie Gaming-Laptops, entwickelt wurde. Er gehört zur Rembrandt R (Refresh) Generation und bietet beeindruckende Leistungsfähigkeit. Mit seinen acht Zen 3+ Kernen, die eine Basistaktfrequenz von 3,2 GHz haben und bis zu 4,75 GHz im Turbo-Modus erreichen können, ist er optimal für anspruchsvolle Aufgaben geeignet. Dank der Unterstützung für SMT/Hyperthreading kann er bis zu 16 Threads gleichzeitig verarbeiten. Hergestellt wird der Chip im fortschrittlichen 6-nm-Prozess bei TSMC und wurde erstmals Anfang 2023 vorgestellt. Im Vergleich zum älteren Ryzen 7 6800HS bietet der 7735HS einen höheren Turbo-Takt von 50 MHz und kann potenziell eine höhere TDP von bis zu 54 Watt erreichen.
Und jetzt beantworte ich die Frage, ob es möglich ist, mit der Radeon 680M Computerspiele zu spielen. Ja und nein. Die Fähigkeit, auf dem Ryzen 7 7735H mit integrierter Radeon 680M-Grafikkarte zu spielen, hängt von deinen Vorlieben und Erwartungen ab. Beim Einrichten von World of Tanks habe ich bei hohen Grafikeinstellungen und Full HD-Auflösung etwa 80 Bilder pro Sekunde erreicht. Dieses Ergebnis ist beeindruckend für einen Mini-PC mit einem Kühlkörper, der nur 50 Gramm wiegt. Wenn du jedoch daran gewöhnt bist, auf einem 27-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 1440p bei höchsten Einstellungen zu spielen, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass dieser PC nicht zum Spielen geeignet ist.
Testen des Ryzen 7 7735h mit integrierter Radeon 680m Grafikkarte in Spielen.
Die maximale Temperatur beim Spielen betrug nicht mehr als 90 Grad. Allerdings wurde der Mini-PC laut, zwar nicht so laut wie ein Staubsauger, aber dennoch unangenehm. Einerseits sind 90 Grad keine kritische Temperatur, andererseits verursacht sie doch Unbehagen.
Es gibt viele Spiele mit einfacherer Grafik, bei denen man problemlos 60fps erreichen kann. Casual- und Arcade-Spiele oder Spiele, die vor 10 Jahren entwickelt wurden, laufen problemlos.
Wenn du Lust hast, kannst du sogar aktuelle AAA-Spiele mit minimalen Grafikeinstellungen und 60 FPS spielen. Das würde ich aber nicht empfehlen. Schließlich ist dieser Mini-PC nicht zum Spielen gedacht.
Das Problem liegt meines Erachtens nicht darin, dass die integrierte Grafik nicht leistungsfähiger sein kann oder die CPU aufgrund hoher Temperaturen an Leistung verliert, sondern dass das Wärmepaket von 54 Watt für Spiele nicht ausreicht. Auch hier teilen sich Grafikkarte und Prozessor dasselbe Kühlpaket.
Ja, das Vorhandensein von USB-4-Ports am Mini-PC eröffnet die Möglichkeit, eine externe Grafikkarte für Spiele anzuschließen. Dies ist jedoch eine ganz andere Geschichte, die zusätzliche Hardware und Anpassungen erfordert. Externe Grafikkarten über die USB-4-Ports können einen deutlichen Leistungsschub bei Spielen bringen, die Möglichkeiten des Mini-PCs erweitern und ihn vielseitiger einsetzbar machen.
Schlussfolgerungen über Mini-PCs mit Ryzen 7 7735hs Mobilprozessor
Fasst man die Erfahrungen mit einem Mini-PC auf Basis des mobilen Prozessors Ryzen 7 7735HS zusammen, so lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:
- Kompakt und praktisch: Der Mini-PC nimmt wenig Platz auf dem Schreibtisch ein und lässt sich leicht hinter dem Monitor verstecken, was ihn ideal für den Einsatz im Büro oder bei beengten Platzverhältnissen macht.
- Leistung: Trotz seiner kompakten Größe liefert der Ryzen 7 7735HS-Prozessor ausreichend Leistung für Büroaufgaben, Multimedia-Inhalte und leichte Spiele. Für anspruchsvolle Spiele mit hohen Grafikeinstellungen ist er jedoch nicht ausgelegt.
- Temperatur und Geräuschentwicklung: Bei intensivem Arbeiten, vor allem beim Spielen, kann die CPU-Temperatur auf bis zu 90 Grad ansteigen, wodurch das Kühlsystem arbeitet und Geräusche verursacht. Dies kann ein Nachteil für diejenigen sein, die Ruhe schätzen.
- Erweiterungsmöglichkeiten: Das Vorhandensein von USB 4-Ports eröffnet die Möglichkeit, eine externe Grafikkarte anzuschließen, um die Grafikleistung zu erhöhen, was den Mini-PC flexibler und anpassungsfähiger macht.
- Insgesamt ist der mobile Mini-PC Ryzen 7 7735HS eine kompakte und praktische Lösung für alltägliche Büroaufgaben, das Arbeiten mit Inhalten und normaler Software.
Für 500 Euro habe ich einen gut funktionierenden Desktop-PC bekommen. Laptops mit ähnlichen Funktionen kosten 200 Euro mehr (ja, ich bekomme auch einen Bildschirm mit Tastatur, Touchpad und Lautsprechern, die ich nicht brauche). Aber wenn du an einem Gaming-PC interessiert bist, ist das nicht die beste Option. Kauf dir lieber eine PS5 für die gleichen 500 Euro oder einen Desktop-PC mit einer Grafikkarte der letzten Generation, aber mit einer Upgrade-Option.
Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und hoffe, du hast bis zum Ende gelesen. Viel Glück mit deinem eigenen Mini-PC!