So gibst du deiner Marke ein Gesicht: Wie du eine glaubwürdige Werbefigur entwickelst – und mit Haltung, Storytelling und Wiedererkennung langfristig Vertrauen schaffst.
Warum eine Werbefigur heute wieder wirkt
Ob Zahnarzt im weißen Kittel, freundliche Energieberaterin oder KI-generierter Markenavatar – Werbefiguren sind zurück. Und zwar nicht als Retro-Gag, sondern als strategisches Werkzeug. In einer Zeit, in der Konsumenten täglich mit austauschbaren Inhalten überflutet werden, braucht es mehr als ein gutes Produkt. Es braucht ein Gesicht, das bleibt. Eine Figur, die Haltung zeigt. Eine Persönlichkeit, die Vertrauen schafft.
Dr. Best hat es vorgemacht: Die ikonische Tomate auf der Zahnbürste ist mehr als nur ein Bild – sie steht für ein Markenversprechen. Ähnlich funktioniert das bei modernen Kampagnen, etwa im Kosmetikbereich oder bei Nahrungsergänzung. Wer hier sichtbar sein will, muss nicht lauter sein – sondern klarer. Und genau das leistet eine durchdachte Werbefigur: Sie macht deine Botschaft persönlich, glaubwürdig und wiedererkennbar.
Dabei geht es längst nicht mehr nur um Testimonial-Werbung. Heute kannst du deine eigene Markenfigur entwickeln – ob als echte Person, animierter Charakter oder künstlich erzeugter Avatar. Entscheidend ist, dass sie zu dir passt, deine Werte verkörpert und über alle Kanäle hinweg funktioniert.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt deine eigene Werbefigur entwickelst, worauf du unbedingt achten solltest – und warum manche „Dr.“-Titel mehr Wirkung entfalten als ein ganzes Influencer-Budget.
Praxisbeispiel: Ärztliche Autorität, modern inszeniert
Gerade in sensiblen Branchen wie Kosmetik, Health oder Nahrungsergänzung geht es nicht nur um Image – es geht um Vertrauen. Wenn du hier mit einer Werbefigur arbeitest, spielt der erste Eindruck eine zentrale Rolle: Wirkt die Person kompetent? Strahlt sie Seriosität aus? Ist sie glaubwürdig?
Ein wirksames Mittel: der gezielte Einsatz ärztlicher oder wissenschaftlicher Anmutung. Kein Zufall, dass viele Marken auf Figuren mit „Dr.“ im Namen setzen – sie stehen für Expertise, Präzision und medizinisches Know-how. Doch damit das funktioniert, braucht es mehr als einen weißen Kittel
Ein Paradebeispiel ist Barbara Sturm bei Niche Beauty. Die promovierte Ärztin hat es geschafft, ihre dermatologische Fachkompetenz zur tragenden Säule ihrer Markenwelt zu machen. Ihre Auftritte in Videos, Social Media und Interviews folgen einer klaren Linie: wissenschaftlich fundiert, aber zugänglich. Hochwertig, aber persönlich. Ihre Person wird zur Figur – und die Figur zur Marke.
Was du daraus mitnehmen kannst? Eine Werbefigur funktioniert dann am besten, wenn sie nicht gespielt wirkt, sondern die Werte deiner Marke authentisch verkörpert. Der Titel ist dabei kein Selbstzweck – aber im richtigen Kontext ein mächtiger Verstärker.
Warum eine feste Werbefigur deine Marke stärkt
Kampagnen kommen und gehen – aber Gesichter bleiben. Eine feste Werbefigur gibt deinem Unternehmen etwas, das viele Marken schmerzlich vermissen: Wiedererkennbarkeit. Wenn du regelmäßig mit derselben Figur kommunizierst, verankerst du deine Botschaft nicht nur im Kopf deiner Zielgruppe, sondern auch im Gefühl. Und genau das ist entscheidend für langfristige Markentreue.
Ob sympathischer Avatar, charismatischer Experte oder animierte Comicfigur – sobald dein Publikum ein Gesicht mit deinem Angebot verbindet, entsteht Bindung. Deine Figur wird zur mentalen Abkürzung: Für Qualität. Für Vertrauen. Für dich.
Das ist keine Werbefloskel, sondern wissenschaftlich belegt. Eine Analyse der Universität Wien zeigt: Werbefiguren steigern die Wiedererkennung einer Marke signifikant – unabhängig vom Produkt. Besonders stark wirkt der Effekt bei emotionalen Botschaften und über längere Zeiträume hinweg. Wer’s nachlesen will: Die Bedeutung von Werbefiguren für den Wiedererkennungswert der Marke.
Fazit: Eine konsistente Figur kann mehr bewirken als zehn wechselnde Slogans. Sie ist die visuelle Konstante in einer lauten Welt – und damit Gold wert für deine Markenführung.
So entwickelst du deine eigene Werbefigur
Eine starke Werbefigur fällt nicht vom Himmel – sie wird gezielt entwickelt. Der erste Schritt: Überleg dir, wen du eigentlich ansprechen willst. Wen soll die Figur repräsentieren – oder idealerweise verkörpern? Deine Zielgruppe muss sich in ihr wiederfinden – emotional oder rational. Je klarer dein Kundenbild, desto klarer kannst du die Figur daran ausrichten.
Danach geht’s an den Charakter:
- Welche Werte soll deine Figur verkörpern?
- Soll sie seriös, verspielt, kompetent oder nahbar wirken?
- Welche Tonlage, welche Sprache, welches Auftreten passt zu deiner Marke?
Dann wird’s visuell: Kleidung, Farben, Mimik, Haltung – alles trägt zur Wahrnehmung bei. Eine weiße Kittelschürze weckt andere Assoziationen als ein Hoodie oder ein Business-Blazer. Wichtig: Deine Figur muss in Bewegtbild, Standbild und Text funktionieren – konsistent über alle Kanäle hinweg.
Und schließlich die technische Umsetzung:
Du hast die Wahl zwischen:
- Realperson (z. B. Schauspieler, Expertin, Testimonial)
- Illustration oder Comicfigur
- KI-generierter Avatar (realistisch, anpassbar, skalierbar)
Tipp: Lass dir eine erste Figur entwickeln – und teste die Reaktion deiner Zielgruppe im kleinen Rahmen. A/B-Tests auf Social Media oder Landingpages zeigen dir schnell, was funktioniert – und was nicht.
Dr. oder nicht Dr.? Das ist hier die Frage
Der „Dr.“-Titel kann in der Werbung Wunder wirken – oder komplett verpuffen. Entscheidend ist der Kontext. Wenn du Produkte oder Leistungen anbietest, bei denen Vertrauen, Wissenschaft oder Gesundheit eine Rolle spielen, kann ein ärztlich anmutender Titel die Wahrnehmung deutlich beeinflussen: Kompetenz, Seriosität und ein Hauch von Autorität schwingen automatisch mit.
Gerade bei Kosmetik, Nahrungsergänzung oder Health-Tech setzen viele Marken auf diesen Effekt. Aber: Nur ein „Dr.“ vor dem Namen reicht nicht. Deine Figur muss das Versprechen auch einlösen – durch Haltung, Tonalität, visuelle Klarheit und inhaltliche Substanz.
Anders gesagt: Der Doktortitel darf nicht wie ein Etikett wirken – er muss sich in der gesamten Markeninszenierung widerspiegeln. Ein gutes Beispiel ist Dr. Barbara Sturm: Hier ist der Titel nicht Deko, sondern Teil eines durchdachten Gesamtkonzepts, das medizinisches Wissen in die Marken-DNA integriert.
Wichtig: Wenn du mit einem Doktortitel arbeitest, beachte die rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Titel darf nicht suggeriert sein – vor allem nicht bei KI-Figuren oder erfundenen Avataren. Wenn deine Figur kein echtes Promotionsrecht hat, lass den „Dr.“ lieber weg oder verwende Fantasietitel mit eindeutigem Branding-Charakter („Mr. Skin“, „Professor Pflege“, „Doc Clear“).
Fazit: Ein Titel kann Vertrauen stiften – aber nur, wenn das Konzept dahinter stimmt.
Von ikonisch zu irrelevant – Lerne von der Geschichte
Nicht jede Werbefigur wird zur Ikone. Manche bleiben jahrzehntelang im Gedächtnis – andere verschwinden, ohne je richtig gezündet zu haben. Warum? Weil Wiedererkennung allein nicht reicht. Es braucht Substanz, Haltung und Kontinuität.
Figuren wie Dr. Best, Clementine von Ariel oder Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer waren mehr als Gesichter – sie standen für ein Markenversprechen, das über Jahre hinweg konsequent kommuniziert wurde. Und genau deshalb erinnern wir uns bis heute an sie.
Gleichzeitig zeigt die Geschichte: Wer seine Figur nicht weiterentwickelt oder beliebig einsetzt, riskiert den Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Humor funktioniert heute anders als in den 90ern. Glaubwürdigkeit wird kritischer hinterfragt. Die Sehgewohnheiten haben sich verändert.
Wenn du mit einer eigenen Figur arbeitest, schau dir deshalb an, was andere richtig – oder falsch – gemacht haben. Inspiration liefert dieser Rückblick auf vergangene Werbeikonen: Was wurde aus den Werbeikonen von früher?
Daraus lässt sich viel lernen – vor allem, wie wichtig Konsistenz, Weiterentwicklung und Markenpassung sind.
Fazit: Eine Figur mit Charakter ersetzt kein Konzept – aber gibt ihm ein Gesicht
Eine Werbefigur ist kein Gag. Sie ist auch kein nettes Extra. Sie ist ein strategisches Werkzeug – wenn du sie ernst nimmst. Eine gut entwickelte Figur macht deine Marke sichtbar, nahbar und vertrauenswürdig. Sie hilft dir, komplexe Botschaften zu vereinfachen. Und sie sorgt dafür, dass man sich an dich erinnert – inmitten der Werbeflut da draußen.
Aber: Deine Figur funktioniert nur, wenn sie zu deiner Marke passt. Sie braucht Haltung, Wiedererkennung und ein klares Ziel. Du kannst sie emotional oder sachlich anlegen, real oder virtuell, laut oder leise – Hauptsache, sie hat Profil.
Denn am Ende gilt: Menschen folgen Menschen – nicht Logos.
Mach deine Marke menschlich. Und gib ihr ein Gesicht, das bleibt.
Glossar: Die 10 wichtigsten Begriffe rund um Werbefiguren
Werbeikone
Eine Werbeikone ist eine besonders bekannte Werbefigur, die über Jahre hinweg ein Produkt oder eine Marke repräsentiert hat. Wenn du an Dr. Best oder Meister Proper denkst, hast du es mit solchen Ikonen zu tun. Sie wirken über Generationen hinweg und prägen das Markenimage nachhaltig.
Werbefigur
Eine Werbefigur ist eine fiktive oder reale Person, die gezielt in Marketingkampagnen eingesetzt wird, um Vertrauen aufzubauen, Wiedererkennung zu erzeugen und deine Markenbotschaft zu transportieren. Sie kann animiert, echt oder KI-generiert sein.
Testimonial
Ein Testimonial ist eine reale Person – oft ein Promi oder Experte –, die sich öffentlich für ein Produkt ausspricht. Im Unterschied zur klassischen Werbefigur basiert das Vertrauen hier auf der Glaubwürdigkeit der echten Person, nicht auf einer erfundenen Rolle.
Zielgruppenfit
Mit Zielgruppenfit ist gemeint, wie gut deine Werbefigur zu deiner Zielgruppe passt. Je besser du deren Bedürfnisse, Werte und Vorlieben kennst, desto wirkungsvoller kannst du eine Figur entwickeln, die wirklich ankommt.
Markenidentität
Deine Markenidentität umfasst alles, was deine Marke ausmacht – von Werten über Sprache bis zum visuellen Auftritt. Eine starke Werbefigur sollte diese Identität spiegeln und nach außen tragen.
Wiedererkennungswert
Der Wiedererkennungswert beschreibt, wie schnell deine Zielgruppe deine Marke anhand von visuellen oder inhaltlichen Merkmalen erkennt. Eine gut designte Werbefigur erhöht diesen Wert erheblich – vor allem in Videos oder Social Media.
Storytelling
Storytelling ist der gezielte Einsatz von Geschichten in der Markenkommunikation. Deine Werbefigur kann dabei als Erzähler, Held oder Vermittler fungieren – und so komplexe Inhalte verständlich und emotional transportieren.
Avatar
Ein Avatar ist eine künstlich geschaffene, oft digitale Figur, die für eine Marke spricht. Mit KI kannst du heute realistische Avatare erstellen, die sich flexibel an deine Kommunikationskanäle und Zielgruppen anpassen lassen.
Kompetenzsignal
Ein Kompetenzsignal ist ein Hinweis darauf, dass du Ahnung hast – zum Beispiel ein Doktortitel, Fachsprache oder seriöses Auftreten. Deine Werbefigur kann ein solches Signal aussenden und so Vertrauen schaffen – wenn sie zur Botschaft passt.
Tonalität
Die Tonalität beschreibt, wie du sprichst – also ob deine Figur eher sachlich, locker, freundlich oder autoritär klingt. Sie muss zur Marke, zur Zielgruppe und zum Medium passen. Stimme und Sprache entscheiden oft darüber, ob deine Figur ernst genommen wird.