Die Entscheidung, ob du einen VPN-Server selbst hosten oder mieten möchtest, kann nicht nur dein Nutzererlebnis beeinflussen, sondern auch deine Daten- und Netzwerksicherheit. In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du wissen musst, um die Vor- und Nachteile beider Optionen abzuwägen. Dabei schauen wir uns im Detail die verschiedenen Aspekte an, die du bedenken solltest, bevor du eine Entscheidung triffst.
Wichtigste Erkenntnisse
Das Hosten eines eigenen Servers gibt dir vollständige Kontrolle, kann jedoch auch zu höheren Kosten und geringerer Ausfallsicherheit führen. Ein gemieteter Server bietet oft schnellere Anbindungen und geringere Wartungskosten, erfordert aber einen Verzicht auf Zugriff auf interne Netzwerke.
Selbst gehosteter VPN-Server
Vorteile des Selbsthostens
Wenn du einen VPN-Server selbst hostest, fallen dir sofort die größten Vorteile ins Auge. Zuerst einmal erhältst du die vollständige Kontrolle über die Hardware und Software. Du entscheidest, welche Hardware du kaufst und wie die Software konfiguriert wird. Da du für die Hardware verantwortlich bist, musst du bei einem Defekt auch selbst für den Austausch sorgen.

Die Möglichkeit, auf dein internes LAN zuzugreifen, ist ein erheblicher Vorteil, wenn dein VPN-Server in deinem eigenen Netzwerk läuft. Das bedeutet, dass du auf die interne IT-Infrastruktur zugreifen kannst, sei es in einem Büro oder Zuhause. Nehmen wir an, du hast einen VPN-Server in deinem Heimnetzwerk – du kannst dann auf deine Nest-Kameras oder Netzwerkspeicher zugreifen und sogar über deine heimische IP-Adresse surfen.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass du eventuell die IP-Adresse deines Providers für spezielle Dienste verwenden kannst. Dies kann nützlich sein, wenn du etwa TV-Dienste nutzen möchtest, die nur im Netzwerk des Providers verfügbar sind.
Nachteile des Selbsthostens
Die Nachteile eines selbstgehosteten VPN-Servers sollten jedoch nicht ignoriert werden. Oft ist die Internetanbindung langsam, besonders wenn du im Homeoffice bist und deine Verbindung auf eine private Leitung angewiesen ist. Das kann dazu führen, dass dein Upload-Speed, welcher beim Surfen über den VPN-Server genutzt wird, limitiert ist.
Wenn du beispielsweise eine 50 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit und nur 5 Mbit/s Upload hast, bist du auf die 5 Mbit/s beschränkt. Bei großen Datenübertragungen kann dies kritisch sein.
Ein weiterer Nachteil ist, dass viele Internetanbieter private Server in ihren Nutzungsbedingungen verbieten, besonders wenn es sich um eine normale Heimanbindung handelt. Das bedeutet, dass du dich vorher informieren solltest, ob du einen Server von Zuhause aus betreiben darfst.
Ebenfalls kritisch ist die Ausfallsicherheit. In der Regel besitzt du zuhause keine redundanten Systeme, die Serverausfälle abfangen können. Ein Server in einem Rechenzentrum hingegen ist in der Regel bestens geschützt vor Stromausfällen, Überhitzung und anderen potenziellen Gefahren.
Die Anfangskosten für den Aufbau eines eigenen Servers können hoch sein und Stromkosten sollten ebenfalls nicht unterschätzt werden. Ein Server kann im Betrieb zwischen 20 bis 80 Watt Energie verbrauchen, was sich auf deine monatlichen Kosten auswirken kann.
Gemieteter VPN-Server
Vorteile des Mietens
Ein gemieteter Server bietet dir die Freiheit, Standort unabhängig zu arbeiten. Du kannst einen Server mieten, der überall auf der Welt stehen kann, und hast von jedem Standort aus Zugriff darauf. Zudem haben gemietete Server in der Regel eine sehr schnelle Internetanbindung.
Die Ausfallsicherheit in Rechenzentrumsarchitekturen ist ein weiterer Vertrauenspunkt. Durch Redundanzen in der Hardware, Stromversorgung und Netzwerkverbindungen bist du im Falle eines weiteren Ausfalls wesentlich besser geschützt.
Dank der Vermietung der Hardware brauchst du dir keine Gedanken über Anschaffungskosten machen. Du zahlst nur für den Service, den du in Anspruch nimmst, was meist günstiger ist, als die Stromkosten für einen eigenen Server.
Nachteile des Mietens
Die größten Nachteile eines gemieteten Servers sind, dass du keinen Zugriff auf internes LAN hast. Wenn du eine Verbindung für dein Büro oder dein Heimnetzwerk aufbaust, verlierst du den direkten Zugang zu deinen internen Ressourcen.
Du hast auch nicht die Möglichkeit, Hardware nach deinen Bedürfnissen zu erweitern. Wenn du mehr RAM oder Speicherplatz benötigst, bist du auf die Angebote deines Providers angewiesen.
Die Preisgestaltung kann je nach Provider variieren, aber oftmals ist es günstiger, einen kleinen Server zu mieten, als die laufenden Kosten eines selbstgehosteten Servers zu tragen.
Zusammenfassung – OpenVPN: Server selbst hosten oder anmieten? Vor- und Nachteile im Überblick
In der Abwägung zwischen selbstgehostetem VPN-Server und einem gemieteten Server hast du beide Optionen sorgfältig zu prüfen. Selbsthosting bietet Kontrolle und Zugriff auf interne Ressourcen, während gemietete Server zukunftssicherer und einfacher in der Handhabung sind.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Vorteile eines selbstgehosteten VPN-Servers?Du hast die volle Kontrolle über die Hardware und Software, Zugang zu internen Ressourcen und kannst über deine eigene IP-Adresse surfen.
Welche Nachteile hat das Selbsthosting eines VPN-Servers?Langsame Internetverbindungen, Ausfallsicherheit, hohe Anfangskosten und mögliche vertragliche Schwierigkeiten mit deinem Internetanbieter.
Was sind die Vorteile eines gemieteten Servers?Standortunabhängigkeit, hohe Ausfallsicherheit und keine Hardwarekosten.
Welche Nachteile hat ein gemieteter Server?Kein Zugriff auf internes LAN und mögliche Einschränkungen bei der Hardwarekonfiguration.
Sind gemietete Server teurer als selbstgehostete Server?In der Regel sind die laufenden Kosten für einen angemieteten Server günstiger als die Gesamtbetriebskosten eines selbstgehosteten Servers.