Die Belichtungszeit ist ein zentraler Faktor in der Videografie, der maßgeblich beeinflusst, wie dein Video wahrgenommen wird. Während du mit der Blende und dem ISO-Wert die Lichtmenge steuern kannst, definiert die Belichtungszeit, wie lange der Bildsensor Licht aufnimmt. Eine falsche Einstellung kann sowohl die Helligkeit als auch die Bewegungsdarstellung in deinem Video negativ beeinflussen. In dieser Anleitung lernst du, wie du die Belichtungszeit optimal einstellst, um beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.
Wichtigste Erkenntnisse
- Die Belichtungszeit beeinflusst die Helligkeit und die Bewegungsunschärfe.
- Du solltest die Belichtungszeit deiner Bildrate anpassen – eine gute Faustregel ist, sie zu verdoppeln.
- ND-Filter sind hilfreich, wenn du bei viel Licht filmen möchtest.
- Eine fehlerhafte Belichtungszeit kann zu ungewollten Effekten führen, insbesondere bei Bewegungsszenen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Belichtungszeit
Der erste Schritt zu einem gelungenen Video ist das Verständnis der grundlegenden Aspekte der Belichtungszeit.
Der Definition folgend bestimmt die Belichtungszeit, wie lange der Kamerasensor Licht aufnimmt. Wenn du direkt auf den Auslöser drückst, belichtest du das Bild für einen kurzen Moment. Anders beim Filmen: Hier kommen mehrere Bilder pro Sekunde ins Spiel. Diese Bilder sind nicht unabhängig voneinander, sie folgen in schneller Abfolge. So wird für ein stimmiges Ergebnis die Belichtungszeit umso wichtiger.

Ebenfalls von Bedeutung ist, dass die Belichtungszeit zwei Hauptaspekte kontrolliert: die Helligkeit deines Bildes und die Bewegungsunschärfe. Bei einer zu langen Belichtungszeit kann es zu unscharfen Bewegungen kommen, was vor allem in dunkleren Umgebungen sichtbar wird. Erleuchtet ein starkes Licht die Szenerie, kann eine zu kurze Belichtungszeit dein Bild ebenfalls zu dunkel erscheinen lassen.
Achte darauf, dass du beim Filmen die Belichtungszeit so einstellst, dass sie sowohl Bewegungsunschärfe aus dem Bild nimmt, als auch das Video nicht zu sehr einfriert. Hast du vielleicht schon einmal ein Video gesehen, das nur stakkatohaft wirkt? Das geschieht, wenn die Belichtungszeit zu kurz ist.
Ein gängiger Merksatz lautet: Die Bildrate, mit der du filmst, sollte verdoppelt werden, um die passende Belichtungszeit zu erhalten. Filmlängst ist 24 Bilder pro Sekunde (fps) üblich, so wäre eine ideale Belichtungszeit 1/48 Sekunde. Hast du keinen Zugang zu dieser Einstellung, nutze einfach 1/50 Sekunde. Hierbei bleibt der Übergang von Bild zu Bild bewegend und fließend.
Ein Problem entsteht, wenn du tagsüber im Freien mit einer offenen Blende filmen willst. Das Licht kann so intensiv sein, dass es überbelichtet. Du musst hier kreativ werden und die Belichtungswerte mit einem ND-Filter (Graufilter) ausgleichen. Dies ist ein Filter, den du auf dein Objektiv aufschraubst, um die Lichtmenge zu reduzieren, ohne die Blende schließen zu müssen.
Wenn du dich in den Bereich Zeitlupe bewegst, ist es wichtig, die Belichtungszeit an die erhöhte Bildrate anzupassen. Bei 60 fps berechnest du dies mit 1/120 Sekunde. Beachte, dass ein dunkler Raum bei dieser Technik problematisch sein kann, da das Bildrauschen stark zunimmt. Achte also darauf, geeignete Beleuchtung zu wählen.
Besondere Situationen erfordern noch mehr Anpassungen. Manchmal filmst du in ruhigen Szenen, wo nicht viel Bewegung herrscht. Hier kannst du die Belichtungszeit relativ flexibel wählen und auch etwas abweichen, ohne dass negative Effekte sichtbar werden. Wenn du jedoch eine kreative Kamerabewegung oder Schwenks einbringen möchtest, ist es empfehlenswert, bei der 1/50 Sekunde zu bleiben, um die natürliche, kinomäßige Bewegung zu erzeugen.
Hast du dir die grundlegenden Zusammenhänge der Belichtungszeit erschlossen, kannst du die Konzentration auf dein kreatives Filmen lenken und gleichzeitig technisch fundiert entscheiden, was für dein Projekt am besten funktioniert.
Zusammenfassung – Belichtungszeit beim Filmen: Wie du die richtige Zeit wählst
Die Belichtungszeit hat erheblichen Einfluss auf die Qualität deiner Videos. Um die richtige Einstellung zu finden, kombinierst du dein Wissen über Bildrate und Lichtverhältnisse. Denke auch an hilfreiche Werkzeuge wie ND-Filter und scheue dich nicht, mit verschiedenen Einstellungen zu experimentieren!
Häufig gestellte Fragen
Welche Belichtungszeit ist ideal für 24 Bilder pro Sekunde?Die ideale Belichtungszeit wäre 1/48 Sekunde, alternativ kannst du 1/50 Sekunde verwenden.
Wozu dient ein ND-Filter?Ein ND-Filter reduziert die Lichtmenge, die auf den Bildsensor trifft, und hilft bei der Aufrechterhaltung der gewünschten Belichtungszeit.
Kann ich die Belichtungszeit bei schnellen Bewegungen vernachlässigen?Nein, eine zu kurze Belichtungszeit kann zu einem stakkatohaften Video führen, während eine zu lange zu Bewegungsunschärfe führt.
Warum ist Zeitlupe bei schwachem Licht problematisch?Der Bildsensor erhält nicht genügend Licht, was zu Bildrauschen und verminderter Bildqualität führt.
Wie finde ich die richtige Balance bei der Belichtungszeit?Verdopple die Bildrate und halte dich an die so errechneten Werte, um eine fließende Bewegung zu erreichen.